Drei Jahre besuchte Ruth Beckermann die Klasse und deren engagierte Lehrerin in einer großen Volksschule im Wiener Bezirk Favoriten immer wieder. In diesem ethnisch vielfältigen, ehemaligen Arbeiter*innenbezirk herrscht akuter Lehrkräftemangel. Mehr als 60 Prozent der Kinder sprechen Deutsch als Zweitsprache neben ihren Muttersprachen. Obwohl diese Probleme im Film deutlich präsent sind, werden sie in „Favoriten“ nicht frontal angesprochen. Stattdessen lernen die Zuschauenden die Kinder als Individuen kennen, wie sie in der Zeit bis zu ihrem letzten Grundschuljahr lernen, wachsen und sich entwickeln. Im Mittelpunkt des Films steht das soziale und interkulturelle Lernen der Kinder.
Filme, die den Frieden fördern
Der Friedensfilmpreis ist eine gemeinsame Veranstaltung des ZFD-Trägers Weltfriedensdienstes e.V., der Heinrich-Böll-Stiftung und der Friedensinitiative Zehlendorf in Kooperation mit der Berlinale. Die Auszeichnung erhalten Filme, die durch ihren humanistischen, sozialpolitischen sowie friedensfördernden Ansatz bestechen.
Zur Jury gehörten in diesem Jahr Galina Amashukeli (Medienwissenschaftlerin), Frank Domhan (Geschäftsführer weltfilme.org), Melanie Macher (Kamerafrau), Christian Römer (Veranstalter), Sharon Ryba-Kahn (Filmregisseurin), Muschirf Shekh Zeyn (Filmregisseur) und Ahmet Taş (Drehbuchautor und Regisseur). Die Jurymitglieder hatten im Vorfeld Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Wettbewerbs angesehen. Dabei wurden die Werke hinsichtlich ihres friedenspolitischen Inhalts sowie ihrer ästhetischen Umsetzung beurteilt.